Schon interessant. Während unsereins brav seine Maske aufsetzt, wenn er zum Mittagessen ins Restaurant geht oder ins Geschäft zum Einkaufen und bemüht ist, den geforderten Mindestabstand einzuhalten, demonstrieren in Wien laut orf.at 50.000 (!) Menschen für „Justice for George“, als hätte es Corona nie gegeben. Da kommt man sich doch irgendwie verarscht vor.

 

Ich möchte die Demonstranten gerne fragen: „Was glaubt ihr, was ihr mit dieser Demo bewirkt?“ Keiner, der rassistisches Gedankengut in sich trägt, lässt sich davon beeindrucken. Nicht falsch verstehen: Von mir aus kann gerne jeder gegen oder für alles demonstrieren, solange es dabei friedlich bleibt und keiner Schaden nimmt. Und ja, ich finde Rassismus auch scheiße. Aber in Corona-Zeiten finde ich das einfach nur dämlich, um es galant auszudrücken. „Aber wir müssen doch ein Zeichen setzen!“ Wofür, für Dummheit?

 

„Justice for George“: Was ist passiert? Nüchtern betrachtet: Ein Mann, mit kriminellem Hintergurnd, mit schwarzer Hautfarbe, laut Autopsie scheinbar (ich kann ja nur Gelesenes wiedergeben und glauben, dass das stimmt) unter Drogeneinfluss, fand den Tod, weil ein Polizist, mit weißer Hautfarbe, mit seinem Knie minutenlang auf seinen Hals gekniet ist. Das ist scheiße, dass gehört untersucht, vor Gericht geklärt und bei Verurteilung bestraft.

 

Dazu gehören die ganzen Umstände abgeklärt. Was ist davor passiert? Warum wurde er überhaupt festgehalten? Und hat er davor randaliert, bevor er fixiert wurde oder war das reine Willkür? Weiters lese ich, dass es in Minnesota der Polizei scheinbar erlaubt ist, diese Art der Fixierung (Knie auf Hals) anzuwenden. Trotzdem wäre das natürlich kein Freifahrtschein, jemanden zu töten, eh klar. Darum: Klärung vor Gericht.

 

Dann diese ganzen Plünderungen und Zerstörungen, es gab auch schon Tote – dies alles als Protest wegen des Todes dieses einen Mannes? Kein Martin Luther King, sondern ein drogensüchtiger (ehemaliger?) Krimineller? Nicht falsch verstehen – jeder gewaltsame Tote ist einer zu viel. Worauf ich hinaus will: Es ist zu lesen, dass die Plünderungen vielfach von Weißen getätigt werden, die aus dem linken Milieu stammen sollen. Dass denen der Tote ziemlich egal ist, sie einfach die Gelegenheit nutzen, um Chaos zu erzeugen, als soziale Brandbeschleuniger zu agieren (Viva la Revolution!). Verschwörungstheorien? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

 

Aber ich frage mich: Was hilft das ganze Plündern und Zerstören der Sache – dem „Kampf gegen Rassismus“? Sieht so die “Justice for George“ aus? Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand „für die gute Sache“ z.B. dein Auto abfackelt oder dein Geschäft plündert? Würdest du dich freuen, „deinen Beitrag“ für die Gerechtigkeit geleistet zu haben? Die Familie von George hat jedenfalls schon zum Verzicht auf Gewalt aufgerufen. Ob es hilft, ich zweifle …

 

Schauen wir, wie die Sache weitergeht. Und wie sich die Fallzahlen von Corona in nächster Zeit bei uns entwickeln. So fucking stupid!

 

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